Der Begriff „Medien“ meint Mittel zur Kommunikation. In der Alltagssprache sind damit in der Regel Massenmedien gemeint wie etwa das Internet, Bücher oder Zeitungen, das Radio, Podcasts, Fernsehen, Computerspiele und soziale Netzwerke (Facebook, Twitter, Instagram, TikTok).
Damit der Umgang mit Medien gelingt, sind Fähigkeiten in verschiedenen Handlungsbereichen mit Medien wichtig. Diese Fähigkeiten werden unter dem Begriff Medienkompetenz zusammengefasst. Zu diesen Fähigkeiten gehören:
Mit Medien und Medieninhalten kritisch umgehen: Medienkritik
Wissen über Medien und Mediensysteme: Medienkunde
Medien anwenden und bedienen: Mediennutzung
Mit Medien Dinge gestalten, verändern oder entwickeln: Mediengestaltung
Fragen Sie sich selbst: Wie gut ist Ihre Medienkompetenz?
Die folgenden Fragen sollen dir dabei helfen, Ihre eigene Medienkompetenz zu beurteilen.
Mit Medien und Medieninhalten kritisch umgehen: Medienkritik
Lesen Sie die Hinweise zum Datenschutz oder die AGB, wenn Sie sich auf einer Plattform anmelden oder eine App herunterladen?
Wissen Sie, welche Apps oder Netzwerke Daten vor Ihnen sammeln? Was geschieht mit den gesammelten Daten?
Welche Werbung für welche Produkte bekommen Sie bei der Internetnutzung angezeigt?
Es lohnt sich, Fragen zu stellen, um die Medien und Medieninhalte um dich herum besser zu verstehen. Dazu gehört auch zu wissen, zu welchem Zweck eine Online-Plattform Daten von Ihnen sammelt, wie sie mit Ihren Daten umgeht und wie sie Ihre Privatsphäre schützt. Erst dann ist es sinnvoll zu entscheiden, ob Sie eine solche Plattform anwenden möchten. Sie können sich auch Informationen darüber suchen, ob die Anwendung der Plattform Folgen oder Risiken mit sich bringt. Es geht also darum, Medien kritisch zu beurteilen.
Wissen über Medien und Mediensysteme: Medienkunde
Wissen über Medien und Mediensysteme: Medienkunde
Welche digitalen Endgeräte (z. B. Smartphone oder Tablet) benutzen Sie im Alltag?
Welche Plattformen oder Suchmaschinen nutzten Sie, wenn Sie im Internet recherchieren?
Von welchen Anbietern lesen Sie Gesundheitsinformationen im Internet?
Was wissen Sie also über die Medien, die Sie benutzen? Wer sind z. B. die Anbieter einer Gesundheits-App oder einer Webseite zu Sport und Ernährung? Was ist das Ziel eines Mediums? Wenn Sie verstehen, was ein Medium tut und was Menschen damit machen können, wird Ihnen eine Antwort möglicherweise leichter fallen. Mit diesem Wissen können Sie kritisch an ein Medium herangehen, wenn Ihnen etwas problematisch vorkommt.
Medien anwenden und bedienen: Mediennutzung
Wie lange nuten Sie Ihre Medien im Alltag – und wie viel tut Ihnen gut?
Wofür nutzen Sie verschiedene Medien? Wann finden Sie Medien richtig praktisch?
Wann fördern Medien Ihre Gesundheit? Wann schaden sie ihr eher?
Damit der Umgang mit Medien gelingt, brauchen Menschen Fähigkeiten, um Medien (technisch) überhaupt benutzen zu können. Nutzerinnen und Nutzer müssen z. B. wissen, wie ein Computer funktioniert und wie man bestimmte Programme auf dem Computer anwendet. Damit Sie in einem Chat kommunizieren können, müssen Sie die Regeln und Funktionen dieses Chats beherrschen. Außerdem sollten Sie in der Lage sein, Informationen aus den Medien auf Ihre eigene Situation zu übertragen. Wenn z. B. im Radio ein Bahnstreik angekündigt wird, müssen Sie entscheiden, ob Sie das betrifft und, falls ja, welche Maßnahmen Sie daraus für sich ableiten – etwa statt mit der Bahn mit dem Fahrrad zu Freunden zu fahren.
Mit Medien Inhalte gestalten, verändern oder entwickeln: Mediengestaltung
Mit welchen Medien können Sie gut umgehen und fühlen sich sicher?
Wo haben Sie diese Fähigkeiten gelernt? Wo können Sie mehr darüber lernen?
Wie können diese Fähigkeiten Sie beim Erhalt Ihrer Gesundheit unterstützen?
Menschen können Medien und mit Medien etwas aktiv gestalten. Dazu braucht es Kreativität und Wissen, um mit Medien etwa Inhalte überarbeiten oder neu entwickeln zu können. Beispiele dafür sind, eine Programmiersprache zu lernen, ein Bildbearbeitungsprogramm zu benutzen oder einen Film selbst zu schneiden.
DigitalCheckNRW
Der Test ist auf Deutsch, Englisch, Russisch, Türkisch und Arabisch verfügbar. Am Ende des Tests gibt es Verweise zu passenden Weiterbildungsangeboten in Nordrhein-Westfalen.
Ein Angebot von: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) e. V., gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen
die-medienanstalten.de
Die Medienanstalten initiieren Medienprojekte vor allem für Familien und helfen bei einem sicheren Umgang mit dem Internet oder anderen digitalen Medien (z. B. Flimmo für das TV-Programm, Internet ABC bei Fragen zum Internet oder Klicksafe für einen umfassenden Überblick).
Ein Angebot von: Die Medienanstalten
ins-netz-gehen.de
Das Infoportal „Ins Netz gehen“ ist für Jugendliche gemacht. Es unterstützt eine sichere und ausbalancierte Mediennutzung und gibt Denkanstöße zum Thema digitale Medien und Unabhängigkeit von Medien.
Ein Angebot von: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Bundeszentrale für politische Bildung
Hier werden die Begriffe Medienkompetenz und Digital Literacy erklärt.
Ein Angebot von: Bundeszentrale für politische Bildung
bildungsserver.de
Hier finden Sie eine umfassende Zusammenstellung von Informationen, Unterrichtsmaterialien, Checklisten und Projekten rund um das Thema Medienkompetenz. Außerdem geht es um die Themen Werbung im Internet und Hate Speech.
Ein Angebot von: Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt a. M. und Berlin, Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU), Grünwald
Cyberfibel.de
Diese Webseite ist für Verbraucherinnen und Verbraucher in der digitalen Lebenswelt gemacht. Sie informiert über digitale Themen wie Cybersicherheit, gibt Orientierung im Internet und vermittelt Fähigkeiten zum selbstbestimmten Umgang mit dem Internet. Außerdem gibt es ein Glossar mit vielen wichtigen Begriffen rund um die digitale Lebenswelt.
Ein Angebot von: Deutschland sicher im Netz e. V. (DSiN), Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Für Eltern, Erziehungs- und Betreuungspersonen:
„Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht.“
Diese Seite richtet sich an Eltern und Erziehungs- oder Betreuungspersonen von Kindern und Jugendlichen. „Schau hin“ liefert sowohl Rat als auch fundiertes Hintergrundwissen rund um (digitale) Medien.
Ein Angebot von: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), ARD, ZDF, AOK
Klicksafe.de
Auf dieser Webseite finden Sie vielfältige Informationen und Angebote rund um die Stärkung von Online-Kompetenzen. Die Seite klicksafe.de gibt es in drei verschiedenen Versionen: für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Ein Angebot von: Initiative Digital Europe Programme (DIGITAL) der EU, Medienanstalt Rheinland-Pfalz, Landesanstalt für Medien NRW
Medienkompetenz stärken
Hier finden Sie u. a. zusammengefasste Hinweise zur Medienerziehung und eine Sammlung an Initiativen und Projekten, die Angebote zur Stärkung von Kompetenzen im Umgang mit Medien machen.
Ein Angebot von: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Informationsunordnung: Desinformation, Falschinformationen oder schlechte Informationen – den sogenannten Fake News auf der Spur
Sogenannte Fake News sind ein präsentes Thema in unserer digitalen Welt. Die Verwendung des Begriffs Fake News zur Beschreibung von manipulierten, falschen oder unechten Informationen oder Lügen wird allerdings auch kritisiert, weil der Begriff durch die häufige Nutzung vonseiten einiger prominenter Personen auch zu einem politischen Instrument geworden ist, um die Aussagen anderer im politischen Diskurs zu diskreditieren.
Im Zusammenhang mit Fake News werden verschiedene Begriffe verwendet, die unterschiedliche Dinge meinen, sich aber insgesamt alle auf die Unordnung von Informationen beziehen. Mit dem Begriff Fake News können unterschiedliche Arten oder Typen von Informationen gemeint sein. Er umfasst sogenannte Falsch- oder Fehlinformationen, Desinformationen oder Malinformationen.
Fehlinformationen oder Falschinformationen sind falsche, fehlerhafte oder unrichtige Informationen. Sie wurden nicht mit der Absicht erzeugt, anderen zu schaden.
Desinformationen sind falsche Informationen, die mit der Absicht der Täuschung verbreitet werden. Das Ziel dieser Informationen ist es, einem bestimmten Thema besondere Aufmerksamkeit zu verleihen und/oder bestimmten Personen oder Gruppen damit zu schaden. Wenn Desinformationen geteilt werden, werden sie oft zu Fehlinformationen, weil die Person, die sie weitergibt, womöglich gar nicht die Absicht hat, einer bestimmten Gruppe zu schaden – der Person ist manchmal gar nicht bewusst, dass es sich um falsche oder irreführende Informationen handelt.
Malinformationen sind Informationen, die zwar wahr sind, aber die so eingesetzt werden, dass sie anderen Personen oder Gruppen schaden.
Zusammengenommen können Desinformation, Falsch- und Fehlinformationen und Malinformationen Schaden anrichten. Sie können große Aufmerksamkeit für bestimmte Themen erregen, weil sie beispielsweise sehr empörend oder überraschend sind, oder sie können die Klickzahlen auf bestimmten Webseiten erhöhen, womit wiederum die Eigentümer der geklickten Seite ihr Geld verdienen. Auch ist es möglich, dass einzelne Personen in ein schlechtes oder besonders gutes Licht gerückt werden. Dies wird genutzt, um sich selbst, Freunden, der eigenen Partei oder anderen einen Vorteil zu verschaffen.
Hier listen wir weitere Informationen, Faktenchecker und interaktive Spiele auf, die mehr zum Thema Fake News vermitteln:
Übersicht der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema „Desinformation“
Auf dieser Webseite werden Informationen und Materialien rund um das Thema Information verständlich und in verschiedenen Medienformaten aufbereitet präsentiert.
Ein Angebot von: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Correctiv
Diese Webseite bietet vielfältige Informationen zu öffentlichen Themen. Durch investigativen Journalismus trägt die Redaktion zu öffentlichen Debatten, Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürger und zur Demokratieförderung bei. Die Seite bietet auch einen Faktencheck, in dem Falschinformationen, Gerüchte und Halbwahrheiten aufgedeckt werden. Aktuelle Faktenchecks können auch über den WhatsApp-Kanal abonniert werden.
Ein Angebot von: CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft gGmbH
dpa-Faktencheck
Auf dieser Webseite werden die Ergebnisse unabhängiger und eigenständiger Faktenchecks präsentiert. Es werden öffentliche Behauptungen anhand recherchierbarer und belegbarer Fakten überprüft und wenn nötig als Falschbehauptungen identifiziert.
Ein Angebot von: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Faktenfuchs
Auf der Faktenfuchs-Rubrik dieser Webseite werden ergebnisoffen recherchierte Themen aufgearbeitet, Gerüchte geprüft und Fragen beantwortet. Die Arbeit der investigativen Journalistinnen und Journalisten des Faktenfuchs-Teams trägt zur Aufklärung von Falschinformationen in Textform, Bildern oder Videos bei.
Ein Angebot von: Bayerischer Rundfunk
Für Jugendliche:
BAIT – Digitaler Kompass
Dieser Faktencheck-Kanal auf TikTok richtet sich an Jugendliche. Auf dem Kanal wird über Fake News und Verschwörungsmythen aufgeklärt und die Zuschauerinnen und Zuschauer werden auf die Recherche der BAIT-Redakteurinnen und -Redakteure mitgenommen.
Ein Angebot von: Digitaler Kompass – Institut für Nachrichtenkompetenz und digitale Bildung & BAIT Media GmbH
Online-Rollenspiel Bad News.de
In diesem browserbasierten Rollenspiel schlüpfen Sie in die Rolle von Falschmeldern. Sie bekommen einen Einblick in die Methoden und Taktiken von Falschmeldern und können lernen, gezielte Desinformationen im Internet zu erkennen, zu verstehen und einzuordnen. Das Spiel können Jugendliche und Erwachsene spielen.
Ein Angebot von: DROG. Die niederländische Organisation entwickelt Programme und Kurse, um Medienkompetenz zu stärken.
Online-Spiel Fakefinder.de
Wenn Sie Ihre Fähigkeiten testen oder das bereits Gelernte anwenden möchtest, können Sie den „Fakefinder“ nutzen. Dies ist ein kostenloses Übungsmodul für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es werden dir Nachrichten und die zugehörigen Quellen präsentiert. So können Sie üben, welche Informationen als vertrauenswürdig zu betrachten sind und welche besser nicht.
Ein Angebot von: Südwestrundfunk, SWR
Computerspiel/Leons Identität
Das Spiel „Leons Identität“ klärt über extremistische Ideologien und deren Einfluss auf die Gesellschaft auf. „Leons Identität“ richtet sich an junge Erwachsene und soll ihnen helfen, Ideologien zu erkennen und ihre politische Urteilsfähigkeit zu schulen. Das Spiel kann auf das eigene Endgerät heruntergeladen werden (ca. 1,6 GB) und ist kostenlos erreichbar.
Ein Angebot von: Kooperationsprojekt Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, Verfassungsschutz NRW und Gamedepartment der bildundtonfabrik (btf) Köln
Bedachter Umgang mit Online-Gesundheitsinfos
Medien und ganz besonders das Internet gehören zum Alltag vieler Menschen. Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Lebenswelt verwischen zunehmend. Freundinnen und Freunde treffen, einkaufen und arbeiten – viele Bereiche des Lebens finden zunehmend online statt. Streaming-Dienste (z. B. Netflix, Amazon Prime, Sky) und Video-Plattformen (z. B. YouTube), Online-Computerspiele, soziale Netzwerke (z. B. Instagram, Facebook, Twitter, TikTok) oder Messenger-Anwendungen (z. B. WhatsApp, Signal) nehmen Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch. Doch ab wann wird der tägliche Medienkonsum problematisch? Kontrollieren Sie Ihren Medienkonsum oder kontrolliert Ihr Medienkonsum Sie?
Medien- und Internetsucht: Kontrollverlust bei Konsum und Nutzung von Medien
Von einer Sucht oder Abhängigkeit wird dann gesprochen, wenn Menschen einen starken Wunsch oder Zwang verspüren, einen bestimmten Zustand wieder und wieder zu erleben. Diesen Wunsch oder Zwang können süchtige Menschen nur schwer oder gar nicht kontrollieren. Süchte können sich auf eine bestimmte Droge wie Alkohol oder Nikotin beziehen oder auf eine Verhaltensweise (z. B. Spielsucht, Kaufsucht).
Sucht oder Abhängigkeit betrifft auch Medien, Medienkonsum und Mediennutzung. Es kann passieren, dass Menschen die eigene Medien- oder Internetnutzung nicht mehr kontrollieren können.
schau-hin.info
Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zum Thema Mediensucht sowie eine Liste mit hilfreichen Kontaktadressen. Außerdem gelangen Sie über die Seite auch zum Präventionsprojekt „Cyberflucht“. Es enthält neben Informationsangeboten einen Selbsttest und ein interaktives Spiel.
Ein Angebot von: Bundesministerium für Familie, ZDF, ARD und AOK
ins-netz-gehen.de
Das Infoportal bietet Jugendlichen viele hilfreiche Tipps und Denkanstöße zur Mediennutzung. Sie lernen, das eigene Medienhandeln kritisch zu hinterfragen. Das Portal bietet einen Selbsttest zu Videospielsucht und exzessiver Internetnutzung.
Ein Angebot von: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
klicksafe.de
Diese Internetseite bietet Infos und Tipps für Kinder und Jugendliche zum Thema Sucht und Abhängigkeit von digitalen Spielen. Zudem findet man dort Informationen zum Jugendmedienschutz und Hinweise zu pädagogischen Spielebeurteilungen für Eltern. Die Seite klicksafe.de gibt es in drei verschiedenen Versionen: für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Ein Angebot von: Initiative Digital Europe Programme (DIGITAL) der EU, Medienanstalt Rheinland-Pfalz, Landesanstalt für Medien NRW
erstehilfe-internetsucht.de
Diese Seite ist eine Adress-Datenbank für Hilfsangebote bei Internetsucht in Deutschland. Über diese Seite kann man Hilfsangebote finden. Außerdem gibt es einen Selbsttest.
Ein Angebot von: Sektion für Suchtmedizin und Suchtforschung, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen
computersuchthilfe.info
Diese Internetseite bietet wissenschaftlich fundierte Hilfe und Tipps bei problematischer Nutzung von Games und sozialen Medien. Die Seite bietet Infos für Jugendliche und Eltern und verweist zusätzlich auf deutschlandweite Hilfe- und Beratungsstellen. Auf der Seite kann man verschiedene Selbsttests zum Gaming- und Social-Media-Verhalten machen.
Ein Angebot von: Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ), BMG und DAK
Cyberchondrie: Angst vor Erkrankung und die Online-Recherche nach Gesundheitsinfos
Viele Menschen suchen im Netz nach Gesundheitsinformationen. Bei Fragen wie „Woher kommen meine Kopfschmerzen?“ oder „Ist Nachtschweiß normal?“ liegt es auch nahe, im Internet nach Antworten zu suchen, um Symptome einzuordnen oder Tipps für ein weiteres Vorgehen zu erhalten.
Manche Personen können ihre Suche nach Gesundheitsinfos jedoch nicht mehr kontrollieren – sie suchen zwanghaft danach. Bei ihnen löst die Suche nach Gesundheitsinfos Ängste, Anspannung und Stressempfinden aus. Die übermäßige Suche führt zu noch mehr Verunsicherung. Es werden beispielsweise andere Aktivitäten wegen der Gesundheitsrecherche unterbrochen oder es besteht ein Bedürfnis, sich Hilfe von Fachleuten zu suchen. Allerdings messen Betroffene der Online-Selbstdiagnose mehr Gewicht bei als der ärztlichen Einschätzung.
Zu diesen Verhaltensmustern wird in der Psychologie unter dem Begriff Cyberchondrie geforscht. Derzeit gibt es keine eigenständige Diagnose Cyberchondrie. Das Verhaltensmuster wird von Psychologinnen und Psychologen jedoch in Verbindung mit Krankheitsangst, Depressionen und anderen Angststörungen gebracht.
Das eigene Verhalten bei der Suche nach Gesundheitsinformationen zu hinterfragen ist ein erster Schritt, um möglicherweise ungünstige Muster zu identifizieren. Es könnte z. B. sein, dass jemand immer dann im Internet recherchiert, wenn er unter Stress, Schlafproblemen oder Langeweile leidet. Nicht jede Person, die oft oder umfangreich nach Gesundheitsinfos im Internet sucht und eventuell negative Gefühle bei der Suche erlebt, ist automatisch von Cyberchondrie betroffen. Manchmal gibt es konkrete Anlässe oder situationsgebundene Informationsbedürfnisse zu Symptomen oder Krankheiten, denen Menschen nachgehen möchten. Daher lohnt sich ein kritischer Blick auf die eigenen Verhaltensmuster.
Eine Psychologin, ein Psychologe kann klären, ob Cyberchondrie oder andere psychische Probleme vorliegen, und gegebenenfalls weitere Beratung oder Behandlung anbieten.
Artikel zum Thema Cyberchondrie
„Wann es problematisch ist, im Internet nach Krankheiten zu suchen“|Quarks.de
„Cyberchondrie in der Pandemie – wie Covid-19 exzessive Internetsuche befeuert“|in-mind.org
Internetrecherche bei Gesundheitsfragen: Phänomen „Cyberchondrie“ | aerzteblatt.de
Bundespsychotherapeutenkammer:bptk.de (Therapieplatzsuche über die Kammer des jeweiligen Bundeslandes)
Psychotherapie Informationsdienst der Deutschen Psychologen Akademie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V. (BDP):psychotherapiesuche.de
Webseite des Vereins Pro Psychotherapie e. V.:therapie.de
Diese Inhalte wurden in freundlicher Unterstützung der Psycholog*innen C. Wolters und Prof. A. L. Gerlach der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln entwickelt.
Projekte und Infos zur Einschätzung von Online-Gesundheitsinformationen
Hier finden Sie einige Projekte und Webseiten, die bei der Einschätzung von Gesundheitsinformationen im Internet helfen können:
wissenwaswirkt.org
In diesem Blog werden neue medizinische Erkenntnisse verständlich diskutiert. So erhalten Sie eine informierte Entscheidungsgrundlage in Gesundheitsfragen.
Ein Angebot von: globales, unabhängiges Netzwerk Cochrane, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Gesundheitsfachleuten, Patientinnen und Patienten, Angehörigen und anderen Personen mit gesundheitsbezogenen Interessen
medizin-transparent.at
Diese Webseite überprüft Gesundheitsbehauptungen aus Medien, Werbung und Internet. Sie bietet wissenschaftliche Belege und gesicherte Informationen in leicht verständlicher Sprache. Außerdem können Sie kostenlos Ihre Fragen zu Gesundheitsbehauptungen einsenden. Das Team recherchiert diese für dich.
Ein Angebot von: globales, unabhängiges Netzwerk Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems
patienten-universitaet.de
Diese Internetseite bietet universitäres Wissen zu Themen rund um Gesundheit, Krankheit und Gesundheitssysteme. Die Informationen werden in verständlicher Form vermittelt. Mit ihrer Hilfe können Sie Ihre Wünsche und Interessen zur eigenen Gesundheit leichter umsetzen. Hier finden Sie auch Infos zu den KundiG-Kursen. Diese sind für Menschen mit chronischen Erkrankungen, deren Angehörige und alle Interessierten geeignet. Inhalt der Kurse ist das Erlernen und Erweitern der eigenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien im Zusammenhang mit Gesundheit. Auch Menschen mit wenig Vorerfahrungen können hier lernen, wie sie z. B. mit technischen Schwierigkeiten umgehen können. Es werden dabei praktische Erfahrungen gesammelt. Der sechswöchige Kurs ist kostenfrei.
Ein Angebot von: Patientenuniversität der Medizinischen Hochschule Hannover
cochrane.de
Auf dieser Internetseite werden die Ergebnisse der unterschiedlichen Studien zu einem Themengebiet kurz zusammengefasst und leicht verständlich präsentiert.
Ein Angebot von: globales, unabhängiges Netzwerk Cochrane, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Gesundheitsfachleuten, Patientinnen und Patienten, Angehörigen und anderen Personen mit gesundheitsbezogenen Interessen
medien-doktor.de
Der Mediendoktor begutachtet und bewertet medizinjournalistische Beiträge. Dazu nutzt er international erprobte medizin- und allgemeinjournalistische Kriterien. Ein Artikel wird dort auf seine journalistische Qualität hin untersucht.
Ein Angebot von: Technische Universität Dortmund
Baacke D. Medienkompetenz als pädagogisches Konzept. In: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), Hrsg. Medienkompetenz in Theorie und Praxis; Broschüre im Rahmen des Projekts „Mediageneration – kompetent in die Medienzukunft; 2001 Verfügbar unter: https://dieter-baacke-preis.de/ueber-den-preis/was-ist-medienkompetenz/.
Baacke D. Medienpädagogik. Tübingen, Berlin: Niemeyer; de Gruyter; 1997. (Grundlagen der MedienkommunikationBand 1). Verfügbar unter: https://www.degruyter.com/isbn/9783110938043.
Barke A, Bleichhardt G, Rief W, Doering BK. The Cyberchondria Severity Scale (CSS): German Validation and Development of a Short Form. Int J Behav Med 2016; 23(5):595–605. doi: 10.1007/s12529-016-9549-8.
Lindenberg K, Holtmann M. Einzug der Computerspielstörung als Verhaltenssucht in die ICD-11. Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother 2021; 50(1):1–7. doi: 10.1024/1422-4917/a000837.
Mathes BM, Norr AM, Allan NP, Albanese BJ, Schmidt NB. Cyberchondria: Overlap with health anxiety and unique relations with impairment, quality of life, and service utilization. Psychiatry Res 2018; 261:204–11. doi: 10.1016/j.psychres.2018.01.002.