Medienkompetenz: Medien für sich nutzen

Der Begriff „Medien“ meint Mittel zur Kommunikation. In der Alltagssprache sind damit in der Regel Massenmedien gemeint wie etwa das Internet, Bücher oder Zeitungen, das Radio, Podcasts, Fernsehen, Computerspiele und soziale Netzwerke (Facebook, Twitter, Instagram, TikTok).

Damit der Umgang mit Medien gelingt, sind Fähigkeiten in verschiedenen Handlungsbereichen mit Medien wichtig. Diese Fähigkeiten werden unter dem Begriff Medienkompetenz zusammengefasst. Zu diesen Fähigkeiten gehören:

  1. Mit Medien und Medieninhalten kritisch umgehen: Medienkritik
  2. Wissen über Medien und Mediensysteme: Medienkunde
  3. Medien anwenden und bedienen: Mediennutzung
  4. Mit Medien Dinge gestalten, verändern oder entwickeln: Mediengestaltung

Fragen Sie sich selbst: Wie gut ist Ihre Medienkompetenz?

Person sitzt an einem Tisch und schaut auf das Smartphone in den eigenen Händen.
© Shutterstock.com/ fizkes

 

Die folgenden Fragen sollen dir dabei helfen, Ihre eigene Medienkompetenz zu beurteilen.


Informationsunordnung: Desinformation, Falschinformationen oder schlechte Informationen – den sogenannten Fake News auf der Spur

Würfel, die mit Symbolen verschiedener sozialer Netzwerke, Plattformen und Nachrichtendiensten bedruckt sind.
© Shutterstock.com/ Antlii

Sogenannte Fake News sind ein präsentes Thema in unserer digitalen Welt. Die Verwendung des Begriffs Fake News zur Beschreibung von manipulierten, falschen oder unechten Informationen oder Lügen wird allerdings auch kritisiert, weil der Begriff durch die häufige Nutzung vonseiten einiger prominenter Personen auch zu einem politischen Instrument geworden ist, um die Aussagen anderer im politischen Diskurs zu diskreditieren.

Im Zusammenhang mit Fake News werden verschiedene Begriffe verwendet, die unterschiedliche Dinge meinen, sich aber insgesamt alle auf die Unordnung von Informationen beziehen. Mit dem Begriff Fake News können unterschiedliche Arten oder Typen von Informationen gemeint sein. Er umfasst sogenannte Falsch- oder Fehlinformationen, Desinformationen oder Malinformationen.

  • Fehlinformationen oder Falschinformationen sind falsche, fehlerhafte oder unrichtige Informationen. Sie wurden nicht mit der Absicht erzeugt, anderen zu schaden.
  • Desinformationen sind falsche Informationen, die mit der Absicht der Täuschung verbreitet werden. Das Ziel dieser Informationen ist es, einem bestimmten Thema besondere Aufmerksamkeit zu verleihen und/oder bestimmten Personen oder Gruppen damit zu schaden. Wenn Desinformationen geteilt werden, werden sie oft zu Fehlinformationen, weil die Person, die sie weitergibt, womöglich gar nicht die Absicht hat, einer bestimmten Gruppe zu schaden – der Person ist manchmal gar nicht bewusst, dass es sich um falsche oder irreführende Informationen handelt.
  • Malinformationen sind Informationen, die zwar wahr sind, aber die so eingesetzt werden, dass sie anderen Personen oder Gruppen schaden.

Zusammengenommen können Desinformation, Falsch- und Fehlinformationen und Malinformationen Schaden anrichten. Sie können große Aufmerksamkeit für bestimmte Themen erregen, weil sie beispielsweise sehr empörend oder überraschend sind, oder sie können die Klickzahlen auf bestimmten Webseiten erhöhen, womit wiederum die Eigentümer der geklickten Seite ihr Geld verdienen. Auch ist es möglich, dass einzelne Personen in ein schlechtes oder besonders gutes Licht gerückt werden. Dies wird genutzt, um sich selbst, Freunden, der eigenen Partei oder anderen einen Vorteil zu verschaffen.

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Bedachter Umgang mit Online-Gesundheitsinfos

Medien und ganz besonders das Internet gehören zum Alltag vieler Menschen. Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Lebenswelt verwischen zunehmend. Freundinnen und Freunde treffen, einkaufen und arbeiten – viele Bereiche des Lebens finden zunehmend online statt. Streaming-Dienste (z. B. Netflix, Amazon Prime, Sky) und Video-Plattformen (z. B. YouTube), Online-Computerspiele, soziale Netzwerke (z. B. Instagram, Facebook, Twitter, TikTok) oder Messenger-Anwendungen (z. B. WhatsApp, Signal) nehmen Aufmerksamkeit und Zeit in Anspruch. Doch ab wann wird der tägliche Medienkonsum problematisch? Kontrollieren Sie Ihren Medienkonsum oder kontrolliert Ihr Medienkonsum Sie?

Medien- und Internetsucht: Kontrollverlust bei Konsum und Nutzung von Medien

Von einer Sucht oder Abhängigkeit wird dann gesprochen, wenn Menschen einen starken Wunsch oder Zwang verspüren, einen bestimmten Zustand wieder und wieder zu erleben. Diesen Wunsch oder Zwang können süchtige Menschen nur schwer oder gar nicht kontrollieren. Süchte können sich auf eine bestimmte Droge wie Alkohol oder Nikotin beziehen oder auf eine Verhaltensweise (z. B. Spielsucht, Kaufsucht).

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Sucht oder Abhängigkeit betrifft auch Medien, Medienkonsum und Mediennutzung. Es kann passieren, dass Menschen die eigene Medien- oder Internetnutzung nicht mehr kontrollieren können.


Cyberchondrie: Angst vor Erkrankung und die Online-Recherche nach Gesundheitsinfos

Viele Menschen suchen im Netz nach Gesundheitsinformationen. Bei Fragen wie „Woher kommen meine Kopfschmerzen?“ oder „Ist Nachtschweiß normal?“ liegt es auch nahe, im Internet nach Antworten zu suchen, um Symptome einzuordnen oder Tipps für ein weiteres Vorgehen zu erhalten.

Manche Personen können ihre Suche nach Gesundheitsinfos jedoch nicht mehr kontrollieren – sie suchen zwanghaft danach. Bei ihnen löst die Suche nach Gesundheitsinfos Ängste, Anspannung und Stressempfinden aus. Die übermäßige Suche führt zu noch mehr Verunsicherung. Es werden beispielsweise andere Aktivitäten wegen der Gesundheitsrecherche unterbrochen oder es besteht ein Bedürfnis, sich Hilfe von Fachleuten zu suchen. Allerdings messen Betroffene der Online-Selbstdiagnose mehr Gewicht bei als der ärztlichen Einschätzung.

Zu diesen Verhaltensmustern wird in der Psychologie unter dem Begriff Cyberchondrie geforscht. Derzeit gibt es keine eigenständige Diagnose Cyberchondrie. Das Verhaltensmuster wird von Psychologinnen und Psychologen jedoch in Verbindung mit Krankheitsangst, Depressionen und anderen Angststörungen gebracht.

Das eigene Verhalten bei der Suche nach Gesundheitsinformationen zu hinterfragen ist ein erster Schritt, um möglicherweise ungünstige Muster zu identifizieren. Es könnte z. B. sein, dass jemand immer dann im Internet recherchiert, wenn er unter Stress, Schlafproblemen oder Langeweile leidet. Nicht jede Person, die oft oder umfangreich nach Gesundheitsinfos im Internet sucht und eventuell negative Gefühle bei der Suche erlebt, ist automatisch von Cyberchondrie betroffen. Manchmal gibt es konkrete Anlässe oder situationsgebundene Informationsbedürfnisse zu Symptomen oder Krankheiten, denen Menschen nachgehen möchten. Daher lohnt sich ein kritischer Blick auf die eigenen Verhaltensmuster.

Eine Psychologin, ein Psychologe kann klären, ob Cyberchondrie oder andere psychische Probleme vorliegen, und gegebenenfalls weitere Beratung oder Behandlung anbieten.


Projekte und Infos zur Einschätzung von Online-Gesundheitsinformationen



Aktualisiert am 29.05.2024
Nächste geplante Aktualisierung: 2029